37° - Die Reportage im ZDF

Weil sie`s kann - Frauen erobern Männerdomänen

Neue 37 Grad-Reportage von Antje Diller-Wolff läuft am 13.4.2021 im ZDF

Frauen in Männerdomänen. Ungewöhnlich? Sollte es nicht geben? Gibt es das wirklich doch noch? „Wir leben doch im 21. Jahrhundert“, hörte Antje Diller-Wolff immer wieder im Laufe ihrer Recherche.

Oft lästig schien die Frage nach Klischees, Vorurteilen und Diskriminierung, je mehr sie nachfragte und Zahlen recherchierte. Und die sind deutlich: Der Frauenanteil verändert sich in männlichen Domänen kaum.

 

Laut Statista hat sich der Frauenanteil an den Auszubildenden im Bereich Handwerk in den Jahren 1992 bis 2017 kaum verändert, schwankt zwischen 20 und 24 %, zuletzt war die Tendenz sogar rückläufig. Hinter vorgehaltener Hand berichteten Frauen in typischen Männerberufen vom täglichen Ziel, nicht aufzufallen, dem Druck, besser sein zu müssen und der bestmöglichen Strategie, dumme Sprüche zu überhören.


Monate der Recherche und Vorgespräche ergab: die Selbstverständlichkeit, als Frau einen typischen Männerberuf auszuüben, gibt es nicht. Es scheint möglich, weil die Frauen mutig, stark, fleissig und selbstbewusst sind, weil sie auf allen Etappen ihrer Ausbildung und ihres Berufswegs oft männliche Mentoren hatten, die an sie glaubten und die sie stärkten. Diese Pionierinnen haben keine weiblichen Vorbilder, fungieren selbst nun als rolemodels, wollen junge Mädchen und Frauen bestärken in deren Plänen. Sie möchten außerdem ein Bewusstsein in der Gesellschaft etablieren. Immer noch halten sich manche tradierte Rollenbilder, in denen  Weiblichkeit mit Bescheidenheit, Zurückhaltung und körperlicher Schwäche zusammengebracht wird.

Diller-Wolff begleitet in ihrem Film drei beeindruckende Frauen in ihrem beruflichen und privaten Alltag, spricht mit ihnen über das berufliche Glück, aber auch über Ängste, Sorgen und Mutlosigkeit, die sie nicht zeigen dürfen, wenn sie täglich ihren Mann stehen und sogar besser sein müssen. Von außen werden Frauen oft Mängel an Kraft und Durchsetzung unterstellt, männliche Attribute fehlten, Vorurteile, Klischees und auch Hohn und Diskriminierung halten Mädchen und junge Frauen ab, sich in so genannte Männerberufe zu wagen. Die einen versuchen es erst gar nicht, andere geben nach einiger Zeit auf. Nicht so die Protagonistinnen des 37 Grads.

 

Sophia Flörsch ist die erfolgreichste deutsche Rennfahrerin. Sie fährt als einzige Frau in der Formel 3 und strebt jetzt, mit 20 Jahren, nach einem Startplatz in der Formel 1. Doreen Gaumann aus Bremen übt ein ganz besonderes Handwerk aus: Sie ist gelernte Braumeisterin - in Deutschland ist das eine Seltenheit. Lisa Schwarz, die Gelbe Engelin kommt, wenn der Motor streikt. Frauen freuen sich, Männer sehen ihr Ego in Gefahr, wenn sie mit dem Auto liegenbleiben und eine weibliche Mechanikerin kommt. Die Zahl der Pannenhelferinnen bundesweit ist klein: 10 von rund 1700 sind weiblich.

 

37 Grad begleitet drei Frauen, die ganz bewusst einen beruflichen Weg eingeschlagen haben, bei dem sie mehr Hindernisse überwinden mussten, als männliche Kollegen. Sie arbeiten in Branchen, in denen sie häufig Vorurteilen und sogar Diskriminierung ausgesetzt sind, skeptisch beäugt werden und sich immer wieder mit der Einschätzung konfrontiert sehen, zu schwach und für den Beruf nicht so qualifiziert zu sein, wie Männer. Der Film geht der Frage auf den Grund, warum diese drei in ihrem Beruf immer noch eine Rarität sind. Was treibt sie an, lässt sie durchhalten und für mehr Gleichberechtigung kämpfen? Vorbilder wollen sie alle sein, Mut machen und sich dafür stark machen, dass sie qua Geschlecht nichts Besonderes mehr sind, in einem Beruf, den sie mit Leidenschaft tagtäglich aufs Neue ausüben, allen Vorurteilen und Klischees zum Trotz.

Eine Handvoll Hoffnung - Frühchen kämpfen sich ins Leben

37 Grad-Reportage von Antje Diller-Wolff im ZDF

Fast anderthalb Jahre hat Antje Diller-Wolff an ihrem Film über Frühchen gearbeitet. Im Jahr 2018 kamen insgesamt 64.417 Kinder vor der vollendeten 37. SSW als Frühgeborene zur Welt. Damit sind Frühgeborene die größte Kinderpatientengruppe in Deutschland. 894 Kinder wogen bei ihrer zu frühen Geburt weniger als 500 Gramm.

Die Journalistin begleitet drei Familien mit ihren Frühgeborenen. Menschliche Tragödien und Wunder liegen dicht beieinander, wenn Eltern ein Kind erwarten.

 

Wenn der Traum vom gesunden Baby auf halber Strecke jäh endet, wenn die ersten Wehen einsetzen, wenn ein Kind im Mutterleib längst nicht voll entwickelt ist. Wenn das Leben von Mutter und Kind auf dem Spiel steht, wenn die Mischung aus Hoffnung und Bangen Paare zermürbt. Wenn Mütter und Väter nur noch am Brutkasten sitzen, auf Piepen der Geräte hören und auf Schläuche starren, rund um die Uhr in den Hochrisikobereichen der Kliniken sitzen, beten, hoffen, trauern.


„Einmal Frühchen, immer Frühchen“ sagen die Ärzte. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, ein Leben lang nachholen, weil ein paar Wochen fehlen.